Lagertyp: Arbeitserziehungslager (AEL) und Gestapolager

Arbeitserziehungslager waren Sonderlager, in denen Zwangsarbeitende unter Konzentrationslager ähnlichen Bedingungen durch Arbeit, willkürliche Bestrafungen und schlechte Lebensbedingungen diszipliniert wurden. Die nicht von der SS, sondern von regionalen Gestapostellen eingerichteten Straflager vermieteten ihre meist für einige Wochen oder Monate inhaftierten Häftlinge privaten Firmen zur Zwangsarbeit.
Auf der ostfriesischen Halbinsel waren es vor allen Niederländer, die wegen Arbeitsverweigerung in den besetzten Niederlanden über das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort in AEL-Einrichtungen und Gestapolager gelangten. Insgesamt gab es neun solcher Lager, vor allem auf den ostfriesischen Inseln.

Brockzetel Straflager der Gestapo

Barackenlager des AK weitergenutzt 400 niederländische Polizeihäftlinge Bewacht vom Volkssturm Arbeiten am Rollfeld des Flughafens Wittmundhafen für die Organisation Todt (OT) 11.3.1945 – 6.4.1945 Es starben 9 niederländische Gefangene – 1 Gefangener wurde erschossen. Sie wurden in Brockzetel bestattet. Bis auf den Toten, dessen Leichnam trotz intensiver Suche nicht gefunden werden konnte, wurden alle anderen […]

Hafenkaserne, »Gelbkreuz« I

Steingebäude
Arbeitserziehungslager, auch als Disziplinarlager bezeichnet
Etwa 100 britische, deutsche, niederländische und deutsche Gefangene
Bewacht vermutlich durch SS-Angehörige
Hafenbau
1939 – 1945

Hafenkaserne, »Gelbkreuz« II

Steingebäude
Arbeitserziehungslager
Etwa 100 deutsche und ausländische Gefangene
Bewacht vermutlich durch SS-Angehörige
Hafenbau
1939 – 1945

Hafenkaserne, »Gelbkreuz« III

Steingebäude
Arbeitserziehungslager
Etwa 70–100 britische, niederländische und polnische Gefangene; von Juni bis Oktober
1942 auch deutsche AEL-Gefangene
Bewacht vermutlich durch SS-Angehörige
Hafenbau
1939 – 1945

Hafenkaserne, »Gelbkreuz« IV

Steingebäude
Arbeitserziehungslager, auch als Gestapolager bezeichnet
Etwa 100 deutsche und ausländische Gefangene
Bewacht vermutlich durch Gestapo
Hafenbau
1939 – 1945

Gestapolager Wilhelmshaven Ostfriesenstr. 1 Polizeigewahrsam

Steingebäude
Gestapolager
40 sowjetische, 28 niederländische, 12 deutsche sowie französische und jugoslawische Gefangene
Bewacht durch Polizeikräfte Marinewerft
1939 bis 1945

Arbeitslager Wilhelmshaven der SS u Gestapo Straflager (4)

Arbeitserziehungslager Wangerooge für Niederländer

400 Niederländer
Bewacht durch Landesschützen-Bataillon 679;
verwaltet durch die Organisation Todt (OT)
Bauarbeiten
Ende 1944 – Frühjahr 1945

Arbeitserziehungslager Langeoog für Niederländer

315 Niederländer aus dem Polizeilichen Durchgangslager Amersfoort wurden dort wegen Arbeitsverweigerung interniert und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Bewacht durch Wehrmacht; in der Verantwortung der Gestapo Wilhelmshaven Mitte oder Ende 1944 bis Frühjahr 1945

Arbeitserziehungslager

Arbeitslager weitergenutzt 450 Niederländer aus dem Polizei- Durchgangslager Amersfoort Bewacht und teilweise eingezäunt Schanzarbeiten Ende 1944 bis Frühjahr 1945